Der Motor
Die Aufhängung
Die Arbeitsweise des Motors
Erst lesen, dann fahren
Die Bedienungshebel
Der erste Start
Vorsichtig einfahren
Richtig schmieren
Weiteres schmieren
Der Vergaser
Düse und Brennstoff-Filter
Luftfilter
Kupplung
Zündung und Licht
Magnet und Zündeinstellung
Zündkerze
Lichtpflege
Kettenspannung
Nachstellen des Schaltgestänges
Nachstellen der Federgabel
Bremsen
Motorstörungen
Ersatzteile-Bestellung

Der Motor
Der
Sachs-Fahrradmotor ist nicht etwa die verkleinerte Kopie eines großen Motors,
sondern eine durchaus selbständige Schöpfung im Streben nach
kleinstem Gewichte und größter Leistung. So wie man ihn hier teilweise
im Schnitt sieht, ist er das Ergebnis jahrelanger Entwicklung und harter
rücksichtloser Prüfung. Die kleine Maschine arbeitet im Zweitakt
und leistet bei 3200 Umdrehungen in der Minute 2,3 PS. Dem Motor ist das Zweiganggetriebe und eine Zweischeibenkupplung
einheitlich angebaut. Große günstig angeordnete Kühlrippen am Zylinder bei
weitgehender Verwendung von Aluminium sorgen für ausreichend Kühlung durch den
Fahrwind. Die Schmierung aller hochbeanspruchten Teile erfolgt, wie bei jedem
Zweitaktmotor, automatisch durch Ölbeimischung zum Brennstoff. Deshalb muß auf die Beachtung der diesbezüglichen Vorschriften
hingewiesen werden. Der Zylinder ist Spezial-Grauguß,
der Kolben besteht aus einer Leichtmetal-Legierung.
Der Zylinderkopf aus Spezial-Aluminium ist abnehmbar. Der Vergaser ist eigens
für den Motor geschaffen und besonders feinwirkend ausgebildet.

Die Aufhängung.
Der Motor
wirb bei allen Rahmenarten an zwei Punkten möglichst tief aufgehängt. Da die
Kurbelwelle sehr genau ausgewuchtet ist, läuft der Motor vibrationsfrei. Zwei
gummigepolsterte Haltelaschen oder eine dritte Verschraubung übertragen den
Kettendruck auf die hintere Rahmenstrebe.
In dieser
Art wird der "Sachs"-Motor von 30 deutschen und 36 ausländischen
Fahrradfabrikanten in Herren- und Damenräder eingebaut. Alles am Fahrzeug und
Motor ist auf eine einfache, zweckmäßige Bedienung und geringste Wartung
zugeschnitten.

Die Arbeitsweise des Motors.
Geht der
Kolben nach oben, so entsteht im Kurbelraum C (Bild 1) ein Unterdruck. Wird
dabei der Ansaugschlitz A vom Kolben freigegeben, so wird durch den
Vergaserkanal Frischluft angesaugt. Diese Luft ist benzingetränkt, weil sie
beim Vorbeistreichen an der Düse Benzin mitgerissen hat. Geht der Kolben wieder
nach unten, so preßt sich dieses Gemisch von Luftund Benzin im Kurbelgehäuse zusammen und bläst durch
den Überströmkanal b nach Freigabe des Überströmschlitzes f in den Zylinderaum. Beim nun folgenden Aufwärtsgang des Kolbens
wird das Luft-Benzin-Gemisch, das leicht brennbar ist, im Zylinderraum zusammengepreßt und im oberen Totpunkte
durch den Funken der Kerze zur Entzündung gebracht. Der Druck schleudert den
Kolben nach unten (Bild II). Unten angelangt hat der Kolben den Auspuffkanal d
freigelegt und das frische Gasgemisch im Kurbelraum in den Zylinder gedrängt,
wo es durch die Nase am Kolben so gelenkt wird, daß
es gleichzeitig die letzten Reste der vorher verbrannten Gas hinausbläßt (Bild III). Diese Vorgänge spielen sich rhytmisch während des Auf- und Abwärtsganges, also in zwei
Takten ab. Daher die Bezeichnung "Zweitaktmotor". Die hin- und
hergehende Bewegung des Kolbens wird durch die Pleuelstange aufdie
Kurbelwelle geleitet und in Drehung umgesetzt. Diese Drehung wird dann über
Kupplung, Getriebe und Kette auf das Hinterrad übertragen.
Erst lesen, dann fahren.
Ein guter
Motor verlangt einen guten Brennstoff. Es ist das Verkehrteste, hier dparen zu wollen. Es sind dhaer
nur Markenbezine und Markenöle zu verwenden.
(Benzin-Benzol-Gemische sind nicht erforderlich.) Die Ölbeimengung soll
allgemein im Verhältnis 1:20 erfolgen. Zum Mischen eignet sich jedes Marken.Mineralöl, sogenanntes Sommeröl
für Kraftfahrzeuge.
Gefettete
Öle besitzen bessere Schmierfähigkeiten. Um eine Verkrustung zu vermeiden, soll
für solche Sorten das Mischungsverhältnis 1:30 sein. Nur leicht gefettete Öle
sind 1:25 zu mischen. Die Verhältnisse sind Sommer und Winter gleich. Für die
Einfahrtzeit ist durch eingebaute größere Düsen ohnedies eine bessere
Schmierung erreicht, aber es schadet nichts, wenn bei den ersten 500 km etwas
fetteres Gemisch verwendet wird.
Wird zuviel Öl dem Kraftstoff beigemischt, so zeigt sich das bei
der Fahrt an der blauen Rauchfahne, die die Mitmenschen nicht sehr erfreut, und
für den Fahrer kein besonders günstiges Zeugnis ist. Auch wird durch die starke
Ölkohlebildung im Zylinder und den Kanälen die Leistung sehr bald geringer
werden.
An jeder
guten Tankstelle bekommt man das vorgeschriebene Gemsich
in bester Qualität. Falls man es aber selbst einmal herstellen muß nimmt man für 5 Ltr. Benzin:
bei 1:20 1/4 Ltr. Öl
bei 1:25 1/5 Ltr. oder 180 gr
Öl
bei 1:30 1/6 Ltr. oder 140 gr
Öl.
Öl und
Benzin werden in einem Gefäß durch kräftiges Umrühren oder Schütteln gemischt
und zum Ausscheiden von Wasser und Sand evtl. durch einen
Leinen oder Lederlappen in den Tank gegossen.

Die Bedienungshebel.
Vor dem
ersten Start ist es wichtig, die Hebel zu kennen.
Rechts am
Lenker befindet sich immer der Gashebel und der Bremshebel für Vorderrad. Hat
das Rad einen Drehgasgriff, so ist dieser auch stets rechts montiert. Links ist
der Betätigungshebel für die Kupplung und der kleine Griff zum Ziehen des Dekompressors. Der Schalthebel für die Gänge ist in der
Regel am Tank angebracht. Bei der Mittelstellung des Hebels ist der Motor im
Leerlauf, die mit 1 und 2 bezeichneten Rasten sie die Stellung für die
entsprechenden Gänge. Zum leichteren Anspringen des kalten Motors befindet sich
an der Vergaser-Ansaugmuschel eine Luftklappe mit den Marken Z und A (zu und
auf).
Der erste Start.
Gashebel
halb öffnen, Tupfer des Vergasers niederdrücken bis Benzin überläuft, Hebel an
der Vergasermuschel auf "Z" drehen. Schalthebel auf den 2. Gang
stellen, auskuppeln durch Anheben des Kupplungshebels, Anfahren des Rades durch
Treten oder Anschieben. -Dekompressor ziehen und aden Kupplungshebel langsam loslassen. Hierauf den Dekompressor wieder schließen. Der Motor zieht selbst an.
Da das
Anfahren bereits im 2. Gang vor sich geht, braucht normalerweise nicht mehr
geschaltet werden. Nur bei sehr hoch übersetzten Rädern is
es nötig im 1. Gang anzufahren, um die starken Stöße auf die Kette zu
vermeiden. Wenn der Motor warm ist, wird der Hebel am Vergaser wieder auf A
geschoben, um Benzin zu sparen. Normale Steigungen kann man ohne weiters mit
dem großen Gang überwinden, läßt aber die
Fahrleistung am Berge merklich nach und fühlt man, daß
sich der Motor zu sehr anstrengt, dann ist es Zeit, den kleinen Gang
einzuschalten. Dies geschieht dadurch, daß die
Kupplung gezogen und der Schalthebel in die Raste 1 umgestellt wird.
Der Vorgang
ist folgender:
Gas weg,
Entkuppeln,
Schalten,
Kuppeln,
Gas geben.
Beim
Schalten ist etwas Gefühl und Vorsicht nötig.
Um
anzuhalten ist der Gashebel zurückzustellen und nach dem Auslösen der Kupplung
der Schalthebel auf Mittelstellung, also Leerlauf zu bringen. Nach Betätigung
der Bremsen und Ziehen des Dekompressors stehen Rad
und Motor. Es ist gut, die Vorderbremse und Hinterradbremse, die
Hinterradbremse durch einfaches Zurücktreten der Pedale, stets gleichzeitig zu
benützen.
Wenn man den
Benzinhahn sofort nach Fahrt-Ende oder am besten schon 200 bis 300 m vor dem
Ziel schließt, spart man Benzin und der Motor wird viel leichter wieder
anspringen. Ölrückstände können sich dann nicht durch Verdunsten des Benzins im
Schwimmergehäuse vor die Düse setzen.
Das
abgebildete Werkzeug sollte man immer in der Tasche mitführen. Es lassen sich
damit alle kleinen Pannen beheben.
Vorsichtig einfahren.
Es kann nun
sein, daß durch die Freude an der beschwingten
leichten Fahrt die Lust entsteht, möglichst rasch zu fahren, um das Neue voll auzuschöpfen, aber dazu ist folgendes zu sagen:
Je
vorsichtiger und langsamer man am Anfang fährt, um so
länger und chneller wir der Motor später arbeiten.
Die vielen beweglichen Einzelteile des ganzen Triebwerkes müssen sich
allmählich auf einander einspielen. Besonders müssen Kolben- und Zylinderlaufbahn
durch sorgfältiges Einfahren geglättet werden, um bei geringstem Verschleiß mit
größter Sicherheit arbeiten zu können. Deshalb schreiben wir vor:
Die ersten
600 km dürfen
im großen Gang nicht über 30 Stdkm,
im kleinen Gang nicht über 20 Stdkm,
gefahren
werden.
Zugegeben es
ist schwer langsam zu fahren, wenn man fühlt, daß der
Motornoch mehr hergeben würde, aber Sie haben deb größten Nutzen von dieser Zurückhaltung, weil die lange
Lebensdauer und gleichbleibende Leistung diese kleine Rücksicht wieder aufwiegt. Wenn also die Einfahrzeit einmal ein anderes Rad
mit "Sachs"-Motor vorfährt, so jagen Sie nicht nach mit allem was der
Motor hergibt, sondern bleiben Sie bei Ihrem gleichmäßigen Tempo und Ihrem
guten Vorsatz. Der andere hat entweder zuviel Geld
oder ein tadellos eingelaufenen Motor.
Wir haben
davon abgesehen, dem Vergaser für die Einfahrzeit irgendwie zu drosseln. Wir
rechnen mit Ihrem technischem Gefühl und Verständnis!
Deshalb nocheinmal:
Am Anfang langsam fahren!

Richtig schmieren !
Durch die
Ölbeimischung zum Brennstoff werden die wichtigsten Teile des Motors, wie
Gleitbahn des Kolbens und dieKurbelwelle, automatisch
geschmiert. Eine gesonderte Ölung erübrigt sich also. Nur für das Getriebe und
Kupplungsgehäuse ist die Ergänzung von Fett nötig.
Wir
empfehlen alle 2500 km 40g Getriebefett nachzufüllen, das ist ungefähr eine
halbe normale Presse voll, wie sie im Bilde zu sehen ist. Bei jeder gunte Tankstelle liegt eine solche auf. Zum Einpressen sie
die beiden Nippel rechts und links am Motorengehäuse vorgesehen und die
Fettmenge ist möglichst gleichmäßig zu verteilen. Soll das Einpressen schnell
vor sich gehen, dann können die Nippel auch ausgeschraubt werden. Wenn zuviel Fett eingefüllt wurde, läuft der Überschuß
beim warmen Motor durch die Öffnung des Getriebedeckels aus. die Menge
reguliert sich dadurch selbst.
Unsere
Versuche haben folgende Fettsorten als besonders geeignet erwiesen:
Speed well Crimsangere,
Gargoyle Mobil-Compound Nr.5
Shell-Ambroleum
Eine Mischung von 5 Teilen Calipsol mit 1 Teil Gargoyle "C".

Weiteres Schmieren !
Sollen die
Drahtzüge der Bedienungshebel immer einwandfrei arbeiten, so ist ein öfteres Durchölen nötig. Durch die Einwirkung des Rostes
können sonst gerade in den wichtigsten Augenblicken Klemmungen oder Risse
entstehen. An der obersten Stelle der sog. Hose des Kabel-Bowdenzuges ist mit
einer Ölkanne durch Benzin verdünntes Schmieröl einzuspritzen und dabe der Hebel ständig zu bewegen, bis unten das Öl
sichtbar wird.
Hat ihr Rad
eine Federgabel, so vergessen Sie beim Durchscmieren
die Nippel an den einzelnen Bolzen nicht. Die Federung bleibt dadurch viel weicher.
Die Kette
als Kraftüberträger erfordert eine besonders aufmerksame Pflege und Wartung, um
den Anforderungen immer gewachsen zu sein. Glänzende Rollen oder Roststellen
dürfen auf keinen Fall vorkommen. Wie oft Sie die Kette abnehmen, in Benzin
auswaschen und wieder gut einölen, oder auch in einer Mischung von Graphit und
Talg kochen, das hängt schließlich von Ihrer verfügbaren Zeit ab. Aber Sie
können durch die Behandlung die Lebensdauer der Kette um das Vielfache
verlängern.
Durch die
sorgfältige Beachtung dieser gut gemeinten Vorschriften wird die Freude an
Ihrem Rade immer gleich groß sein.

Der Vergaser.
Für die
wirtschaftliche Arbeit des Motors ist die einwandfreie Funktion des Vergasers
von größter Wichtigkeit. Deshalb ist es wervoll, die
Wirkungsweise dieses Teiles kennen zu lernen.
Vor allem
ist es nötig, immer für einen senkrechten Sitz des Vergasers am Motor, bezw. Rade zu sorgen. Nur so kann der Vergaser richtig
arbeiten und dadurch wird auch erreicht, daß der
Motor bergauf mehr und bergab weniger Brennstoff bekommt. Die übrige Wirkung
ist denkbar einfach:
Der
einlaufende Kraftstoff hebt im Schwimmergehäuse den Korkschwimmer, bis der
günstigste Stand erreicht ist, dann schließt die im Schwimmer steckende Nadel
den Zufluß durch ein Kegelventil ab. Die Düse ist
schräg, quer durch den Ansaugkanal gschraubt und ragt
mit ihrer Nennöffnung in das Schwimmergehäuse. Das Benzin steigt nun in der
Düse hoch bis zu den Querbohrungen, die in der Mitte des Kanals liegen. Die an
diesen Querbohrungen vorbeistreichende Ansaugluft erzeugt dort einen
Unterdruck, der bewirkt, daß der Brennstoff aus den
Düsenlöchern in den Ansaugkanal spritzt. Durch die große Luftgeschwindigkeit
und die Wirbel, die entstehen, werden die Brennstofftropfen vollkommen
zerstäubt und gelangen als gasförmiges Luft-Benzin-Ölgemisch in den Kurbelraum.
Deshallb die Bezeichnung Vergaser.
Die Regelung
des Luftstromes erfolgt durch einen Kolbenschieber, der je nach seiner Stellung
die Tourenzahl des Motors bestimmt und sehr rasch und fein wirkend arbeitet.
Die Einstellung des Bowdenzuges erfolgt durch die Schraube, wie im Bilde
gezeigt wird.

Düse und Brennstoff-Filter.
Für die
Einlaufzeit haben wir eine besonders große Düse (58) eingebaut, um eine bessere
Schmierung zu erreichen. Nach den ersten 500km kann diese gegen die beigebene (55) ausgewechselt werden. dadurch wird auch der
Brennstoffverbrauch geringer werden.
Knallt der
Motor, oder wird dieser zu heiß, so ist entweder die Düse zu klein, oder die
Brennstoffleitung ist verstopft. Als erstes ist immer die Düse auszuschrauben
(Bild) und zu reinigen.
Um sämtliche
Fremdkörper im Brennstoff vom Vergaser fernzuhalten und dadurch Störungen zu
vermeiden, ist in die Benzinleitung, ein feines Sieb geschaltet. Nun kann
besonders in der ersten Zeit durch Rückstände im Tank das Filter sich leicht
verstopfen. Das führt zu Brennstoffmangel, der Knallen
und Überhitzung des Motors zur Folge hat. Deshalb ist das Sieb öfters
auszuwaschen und mit der Luftpumpe durchzublasen.
Bei den
meisten Rädern ist dieser Filter direkt nach dem Benzinhahn unter dem Tank
angebracht. Das Ausbauen geschieht durch einfaches Lösen der Verschraubung mit
dem Hahn.

Luftfilter.
Um den
schädlichen Staub in der angesaugten Verbrennungsluft vollständig von Zylinder fernzuhalten,
ist vor den Vergaser ein Luftfilter geschaltet. Außerdem wird dadurch das
Ansauggeräusch auf ein Mindestmaß herabgesetzt. Dieser Filter besteht aus
mehreren Lagen feinster Drahtgitter, die in der Ansaugmuschel untergrbracht sind. Um die Verkrustung das aufgefangenen
Staubes und damit einen Luftmangel des Motors zu vermeiden, ist es nötig, den
Filter in regelmäßiger Folge auszubauen und in Benzin auszuwaschen. Nur so kann
der Filter seine Schuldigkeit tun und vollkommen wirken. Das Ausbauen geschieht
durch einfaches Lösen des Federringes.

Kupplung.
Die Kupplung
hat den Zweck, eine sichere und jederzeit leicht lösbare Verbindung zwischen
Motor und Hinterrad herzustellen. Diese bewirkt eine Lamellenkupplung, die
besonders sorgfältig durchgebildet ist, und mit zwei, bzw. drei Korklamellen
arbeitet.
Für die
gleichbleibende und einwandfreie Wirkung der Kupplung ist es wesentlich, immer
für die richtige Einstellung zu sorgen. Vor allem muß
der Hebel etwas Luft oder "toten Gang" haben, sonst kann die Kupplung
nicht richtig greifen und rutscht durch. Diese Schleifen ist
nicht nur eine große Kraftvergeudung, sondern auch äußerst schädlich für die
Kupplung. Jedoch soll durch Anziehen des Hebels die Kupplung auch wieder
einwandfrei lösen, um geräuschlos schalten zu können.
Die
Einstellung des Bowdenzuges erfolgt durch die Schraube am Motorengehäuse vor
dem Kupplungshebel. Nach Lösen der Kontermutter wird durch Rechtsdrehen der
Schraube die Kupplung besser und früher greifen und durch Linksdrehen mehr Luft
bekommen. Man vergesse nicht, die Gegenmutter wieder anzuziehen.
Es ist unter
allen Umständen zu vermeiden, die Kupplung längere Zeit rutschen zu lassen!
Für den
Fall, daß das NAchstellen
der äußeren SChraube nicht genügt, befindet sich im
Kupplungsgehäuse noch eine Stellschraube für den Bolzen. Diese Regulierung
besorgt am besten der Fachmann, weil dabei der Gehäusedeckel abgenommen werden muß.

Zündung und Licht.
Zu einem
vollkommenen Motor gehört ein guter Stromerzeuger für die Zündung und die
Beleuchtung des Rades. Unsere von Bosch hergestellte Zündlichtanlage vereinigt
diese beiden wichtigen Funktionen in sich und arbeitet völlig zuverlässig.
Zur
leichteren Erklärung der Wirkungsweise und besseren Übersicht geben wir hier iene schematische Zeichnung der elektrischen Anlage bei.
Bei Störungen an Zündung und Licht ist es immer gut, anhand der Zeichnung das
Zündschema durchzugehen und nicht sofort das Demontieren zu beginnen. Bei
planmäßiger Untersuchung läßt sich der Fehler leicht
finden, denn häufig haben die schlimmsten und peinlischten
Pannen nur geringfügige Ursachen. Ein blank gescheuertes Kabel oder ein
schlechter Kontakt unterbrechen den Stromkreis. Es ist deshalb nur zu
empfehlen, bei der Pflege des gesamten Rades die Kabel und Kontaktstellen nicht
zu vergessen.

Magnet und Zündeinstellung.
Setzt die
Zündung zeitweise aus und zeigen sich andere Störungen, ohne daß der Grund bei Düse oder Vergaser zu finden ist, so kann
die Ursache am Utnerbrecher liegen. Das
Schleifklötzchen des Unterbrechers muß sich seiner
Lauffläche stets anpassen. Deshalb kann nach einiger Zeit eine Nachstelle der
Kontakte nötig werden.
Der Zugang
zu den betr. Stellen ist nach Entfernung der Schutzkapsel mit der Marke
"S" frei. Das Schwungrad braucht nicht abgezogen werden. mit Hilfe eines kleine Schlüssels, der jedem Werkzeug beiligt, ist zuerst die Sicherungsmutter "K" zu
lösen. Dann kann die Kontaktschraube "U" nachgestellt werden. Bei angehobenen Unterbrecher soll sich das Stahlplättchen
des Schlüssels ohne Klemmung zwischen die Kontakte schieben lassen, dann ist
der Abstand richtig. Nach der Einstellung der Kontermutter "K" wieder
gut anziehen! Die Kontakte müssen stets sauber und dürfen nicht verschmortt sein.
Dieses
Nachstellen und alle Reparaturen an der Zündeinrichtung überläßt
man am besten einer Sachs-Motor-Dienststelle oder dem Boschdienst. Ein unsachgemäßer
Eingriff kann nur schaden.

Zündkerze.
Die
einwandfreie Arbeit des Mtoors hängt viel von der
richtigen Zündkerze ab. Ein Grbrauchsmotor wie der
Sachs-Motor benötigt eine andere Kerze als ein Rennmotor mit hoher
Beanspruchung und starker Verdichtung. Wir rüsten die Motoren mit der
Boschkerze M 45/35 aus und bitte, bei Ersatzbeschaffung nur Kerzen mit dem
gleichen Wärmewert zu nehmen, weil sich diese im Dauerbetrieb am besten
bewähren.
Infolge ihrer
wichtigen Arbeit erfordert die Zündkerze immer eine gewisse Beachtung.
Springt der
Motor nicht an, oder bleibt er ohne störende Nebengeräusche stehen, so ist als
erstes immer die Zündkerze zu kontrollieren, um festzustellen, ob sich eine
Brücke zwischen der Funkenstrecke bebildet hat, oder
der Abstand zwischen den Elektroden im Laufe der Zeit zu groß wurde. Zu diesem
Zwecke bockt man das Rad auf und schraubt die Kerzeaus
dem Zylinderdeckel, ohne das Kabel abzunehmen. Legt man nun die Kerze so, daß der Gewindeansatz Kontakt mit der Masse hat (Bild), und
tritt die Pedale bei eingeschaltetem Gang durch, so muß
der Funke sichtbar sein. Wenn nicht, probiert man eine neue Kerze. Zeigt sich
auch dann noch kein Funke, so ist der Fehler in der Zündanlage zu suchen. - Am
besten in der Werkstatt nachsehen lassen!

Lichtpflege.
Zur
Überwachung der Kontakte innerhalb des Scheinwerfers muß
des Scheinwerfers muß der Reflektor mit Scheibe und
Fassung herausgenommen werden. Außerdem kann es ja auch einmal vorkommen, daß eine Lampe durchbrennt. Es braucht nur die
Klemmeschraube umten am Scheinwerfer gelöst zu
werden, dann läßt sich alles nach abwärts
ausschwenken.
Die Lapenfassung ist mit drei Federn eingespannt und schon
durch das Aushaken einer Feder freizulegen. Selbstverständlich nur die
richtigen Lampen verwenden! -Hauptlampe mit Steckfassung 7,5 Volt - Watt
Standlicht für die entsprechende Batterie Rücklicht 6 Volt - 0,6 Watt.
Muß einmal die Glasscheibe ersetzt werden, so darf auf
keinen Fall der Reflektorspiegel mit der Hand oder
einem Lappen berührt werden! Nur abblasen! Beim Lösen der Klemmfedern zwischen
Scheibenring und Spiegel muß man sehr vorsichtig zu
Werke gehen. Beulen und Eindrücke im Reflektor beeinträchtigen die
Leuchtwirkung.
Beim
Zusammenbau ist darauf zu achten, daß die
Lampensockel auf richtigen Kontakte stimmen!

Kettenspannung.
Eine lockere
Kette ergibt unschöne Geräusche durch Stöße an den Kettenkasten und
Kraftverlust infolge des großen Schlupfes.
Da ein
Zurücksetzten des Hinterrades nicht möglich ist, weil die Trettkette
ja stramm bleibt, haben wir zu Nachspannen die Motoraufhängung nach vorne
schwenkbar ausgebildet.
Es ist
zuerst die Schraube für die gummigepolsterten Haltelaschen, in die zugleich
auch der Kettenschutzkasten eingehängt ist, zu lockern und das Schutzblech nach
oben zu schwenken. Dann ist die Mutter für die Schraube durch das Schlitzgelenk
am voreren Rahmenrohr zu lockern und die Druckschraube
nach Zurückdrehen der Kontermutter anzuziehen (Bild). Dadurch wird der Motor
nach vorne gezogen und die Kette gespannt. Es ist nötig, die Verschraubungen
des Auspuffrohres mit Motor und Rahmen etwas zu lockern, da sonst durch die
Spannungen der Börder an der Rippenmutter abreißen
kann.
Die richtige
Spannung wird im Bilde veranschaulicht. Der Durchhang bei Druck soll aungefähr 10 mm nach oben und unten sein. Bei zu strammem
Sitz werden Rahmen und Kette unnötig beansprucht und außerdem werden durch die
starke Reibung Kräfte verzehrt.
Die gelösten
Schrauben sie wieder gut anzuziehen und evtl. der Vergaster senkrecht zu
stellen.

Nachstellen des Schaltgestänges.
Die kleine
Veränderung der Motorstellung durch das Spannen der Kette bringt auch das
Schaltgestänge in eine neue Lage. Es ist deshalb zu untersuchen, ob die
einzelnen Stellungen des Schalthebels noch zum Getriebe stimmen. In der
mittleren Raste muß unbedingt Leerlauf sein und bei
laufendem Motor darf kein ratschendes Geräusch auftreten. In diesem Falle
stimmen auch die beiden Gänge noch in ihren betr. Stellungen. Sollte das nicht
zutreffen, so ist die Schaltstange neu einzustellen.
Für diesen
Zweck ist das Gewinde an der Verschraubung mit der Kugelpfanne etwas länger
geschnitten und mit einer Mutter gesichert. Es ist nur nötig, die Mutter zu
lösen und das Gelenkstück etwas weiter einzuschrauben. die beste Erklärung gibt
woh ldas Bild.
Da die
Schaltstange duech leichten Druck schnell aus den
Kugelgelenken gelöst ist, läßt sich die Arbeit auch
im Schraubstock machen, ganz gleich an welchem Ende.
Die
einwandfreie Einstellung des Schalthebels ist äußerst wichtig, weil sonst das
Getriebe durch falschen oder schlechten Eingriff beschädigt wird.

Nachstellen der Federgabel.
Die
gefederte Vorderrradgabel hat den Zweck, das Fahren
angenehmer zu machen und die Stöße bei schlechter Straße vom Rade abzuhalten.
Nur durhc ständige Überwachung kann sie diese Aufgabe
erfüllen. Alle Arten von Federgabeln sind sich in ihrer Wirkungsweise fast
gleich.
Die vier
Bolzen als Drehpunkte benötigen in regelmäßigen Abständen etwas Fett und auf
keinen Fall dürfen sie Spiel haben. Wird die Federung zu weich und schlägt bei
starken Stößen durch, so sind die Dämpfer rechts und links nachzuziehen. Das
Bild soll die Arbeit erleichtern.
Zuerst sind
die Sicherungsmuttern zu lockern, wobei man beachten muß,
daß auf der rechten Seite Linksgewinde und links
normales Rechtsgewinde ist. Dan nwerden die Vierkante
vorsichtig angezogen und zwar oben und unten gleichmäßig. Da die
Federungsdämpfer sehr leicht und stark greifen, ist jede Übertreibung zu
vermeiden. Außerdem wird durch zu strammen Sitz nur der Verschleiß gefördert.
Man vergesse
nicht, die Sicherungsmuttern wieder gut anzuziehen.

Bremsen.
Der Vorteil
unserer Spezial-Hinterradnabe ist die Vereinigung von doppelseitiger
Antriebsmöglichkeit und Bremse. Die Konstruktion ist millionenfach in der
weltbekannten <<Torpedo>>-Freilaufnabe bewährt. Eine Wartung ist
nicht nötig. Zur regelmäßigen Ölung empfehlen wir nur reines Knochenöl zu
nehmen. Läßt die Wirkung der Rücktrittbremse merklich
nach, so ist von der Wekstatt nötigenfalls ein neuer
Bremsmantel einzusezten. Bei vernünftiger Behandlung
wird dies erst nach jahrelangem Gebrauch erforderlich sein. Beim Bremsen immer
Gas wegnehmen und Kupplung ziehen. Beim Fahren nie das hintere Pedal zu stark
belasten.
Die
Vorderradnabe hat eine ausreichende Bremsfläche innerhalb der großen
Bremstrommel und bei gleichzeitiger Betätigung beider Bremsen wird der Bremsweg
sehr kurz sein. Macht sich durch Abnützung des Bremsbelages oder Veränderung
des Kabelzuges ein Nachstellen der vorderen Bremse nötig so geschieht das durch
Verstellen der im Bild gekennzeichneten Schraube. Jede Übertreibung ist zu
vermeiden, da sonst die Bremsbacken schleifen. Das Rad muß
bei gelöster Bremse und angehobener Vordergabel leicht und ohne Geräusche
laufen.
Bremsen bestimmen die Sicherheit!
Motorstörungen:
Der Motor springt nicht an.
Benzinhahn zu.
Motor zu kalt.
Kein Brennstoff im Tank.
Zündkabel lose oder beschädigt.
Zündkerze verrrußt oder defekt.
Unterbrecherkontakte verölt oder veschmort.
Verstopfte Benzinleitung oder Filter.
Verstopfte Düse.
Vergaser lose oder undicht.
Der Motor bleibt stehen.
Störung an der Zündung.
Störung an der Brennstoffzuleitung.
Motor zu heiß und Kolben klemmt. Zu kleine Düse.
Einfahr- oder Mischungsvorschriften nicht beachtet.
Motor kalt werden lassen und eventl. größere Düse
einsetzen.
Der Motor arbeitet unregelmäßig.
Lose, defekte oder verölte Zündkerze.
Lose Kabelklemmen.
Vergaserstörungen.
Zündkabel verstellt.
Der Motor arbeitet im Viertakt.
Zu fettes Gemisch.
Düse zu groß.
Mischung zu ölhaltig.
Vergaser läuft über.
Der Motor zieht nicht.
Zündstörung.
Vergaserstörung.
Dekompressor undicht.
Schlechte Kompression.
Zylinderkopf lose.
Zylinder und Auspuffleitung durch Ölkohle verstopft.
(Vom Fachmann eine Genralreinigung vornehmen lassen.)
Der Motor knallt.
Zu kaltes Gemisch.
Düse zu klein.
Ungeeignete Zündkerze.
Der Motor wird zu heiß.
Zuviel Spätzündung.
Zu armes Gemisch.
Ungeeignetes Öl.
Auspuffleitung verstopft.
Stark verschmutzte Kühlrippen.
Der Motor geht durch.
Kupplung rutscht. (Falsche Einstellung, abgenützte
Lamellen.)
Zu hoher Verbrauch.
Undichter Vergaser.
Lose Brennstoffleitung.
Undichter Tank.
Zu große Düse.
Ersatzteile-Bestellung.
Es kann
nicht oft genug darauf hingewiesen werden, daß unter
allen Umständen nur Orginal-Ersatzteile verwendet
werden dürfen. Nur bei Verwendung von Orginal-Teilen
sind wir in der Lage, Garantieansprüche anzuerkennen.
Eine Bestellung
von Teilen kann nur durch einen legitimen Fahrrad- oder Motorfahrzeughändler
erfolgen. Die Angaben der Motor- bezw. Teilenummer
ist dabei unbedingt nötig, um zeitraubende Rückfragen zu vermeiden.
Kundendienstschild.
Wo dieses
Schild hängt, ist jede Ersatzteilbeschaffung einfach, und die Reparaturen
werden fachgemäß ausgeführt.
