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Im Abschnitt "Gemischbildung im Vergaser" wurde gezeigt, daß man einen brauchbaren Vergaser man schon mit einer einzigen Düse bauen kann. Von dieser Möglichkeit macht heute aber nur noch die Fichtel & Sachs A.- G. Gebrauch, die Motoren bis zum Hubraum von 200 cm3 mit einem eigenen Vergaser derart einfacher Bauart ausrüstet. Da jeder Sachs-Vergaser nur mit einem einzigen, ganz bestimmten Motorenmuster zusammenarbeiten muß, kann auch ein so einfacher Vergaser dem betreffenden Motor gut angepaßt werden und befriedigende Ergebnisse liefern. Bild 414 zeigt den Aufbau des Vergasers. bild414

Schwimmer- und Mischkammer sind in einem Leichtmetallgußstück vereinigt. Der Kraftstoffzufluß erfolgt von unten. Der Ventilsitz der Schwimmernadel ist von oben in den Boden der Schwimmerkammer eingeschraubt und kann ausgewechselt werden. Aus der Schwimmerkammer fließt der Kraftstoff durch einen kurzen Kanal zur Düse. Diese ist von rechts oben in die Mischkammer eingeschraubt. Es ist ein ziemlich kräftiger Messingkörper, der an seinem unteren Ende die kalibrierte eigentliche Düsenbohrung trägt. Wesentlich ist, daß diese Düse von außen unmittelbar zugänglich ist und so bequem gereinigt werden kann, ohne irgendwelche weiteren Teile des Vergasers abbauen zu müssen. Genau in der Mitte des Ansaugkanals in der Mischkammer besitzt der Düsenkörper zwei kreuzförmig angeordnete Bohrungen, aus denen der Kraftstoff austritt und sich mit der vorbeistreichenden Luft vermischt. Der den Luftquerschnitt hier stark einengende Düsenkörper sorgt außerdem dafür, daß gerade an der Kraftstoffaustrittsöffnung starker Unterdruck herrscht. Die Drosselung der Ansaugluft erfolgt durch einen kolbenförmigen Gasschieber. Wenn er den Ansaugkanal verschließt, greift dieser Schieber vorn und hinten über den Düsenkörper. Die der Lufteintrittseite zugekehrte Schieberkante ist kürzer gehalten als die Kante auf der Motorseite. Der Ausschnitt der ansaugseitigen Schieberkante bewirkt, daß bei teilweise geöffnetem Gasschieber der Unterdruck der Luft an der Kraftstoffaustrittsöffnung der Düse zwar nicht so groß ist, wie am engsten Querschnitt unter der langen Schieberkante, aber deutlich größer als vor dem Gasschieber. Der Unterschied der Schieberkantenhöhe ist maßgebend für das Mischungsverhältnis im Teillastgebiet. Damit auch bei geschlossenem Gasschieber ein Leerlaufgemisch geliefert werden kann, muß auch dann noch eine gewisse Luftströmung an der Kraftstoffaustrittsöffnung des Düsenkörpers vorhanden sein. Diese Luftströmung liefert eine kleine Bohrung in der langen Seite des Gasschiebers in Höhe der Kraftstoffaustrittsöffnungen. Ihr Durchmesser ist so bemessen, daß hier ein sehr fettes Kraftstoff-Luftgemisch entsteht. Wird der Gasschieber durch die Schieberanschlagsschraube im Boden der Mischkammer etwas angehoben, läßt er hier reine Luft durch, die mit dem überfetteten Leerlaufgemisch aus der erwähnten Bohrung zusammen ein Gemisch liefert, das auch einen langen Leerlauf ohne Aussetzer gewährleistet. Mit dieser Schieberanschlagsschraube kann weiter die gewünschte Leerlaufdrehzahl bequem eingestellt werden.

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